Der Tod ist für den Menschen der einzige Punkt sowohl absoluter Gewissheit (wir alle werden sterben) als auch radikaler Ungewissheit (niemand kennt ihn). Der Tod ist für uns insofern undurchsichtig und gleichzeitig transparent.

Etwas von dieser Dopplung findet sich auch in Bezug auf die Konstitution des Subjekts. Die Fiktion wir könnten uns selbst und die anderen verstehen, kennen, er-kennen und also durchschauen, ist konstitutiv menschlich. Das heißt, wir kommen einerseits nicht ohne diese Fiktion aus, uns selbst und andere zu verstehen, andererseits ist gerade dieses Festschreiben aggressiv, beschneidend, bisweilen auch tödlich.

Meine TAPE_ART erkundet Räume, entsteht immer vor Ort und bezieht sich auf die Gegebenheiten. Eine Schaufensterscheibe ist idealer Ort das Spiel von Sichtbarkeit/Undurchsichtigkeit/Transparenz/Opazität zu spielen. Und das Bestattungsinstitut ist DER Ort dieser existentiellen Gegensätze.